Was ist die BQÜ?
BAUBEGLEITENDE QUALITÄTSÜBERWACHUNG
Baumängel und Bauschäden entstehen nur in seltenen Fällen aus Vorsatz oder böser Absicht. Es gibt vielfältige Gründe, die zu Mängeln, Schäden und Streit führen, wie z. B.:
- ungenaue, d.h. interpretierbare Leistungsbeschreibungen
- ungenaue oder nicht vorhandene Detailplanungen
- „Baustellendetails“
- unzureichende Bauüberwachung
- kein gewerkeübergreifender Informationsfluss
- ungeeignete Materialauswahl
- Zeitdruck
- Verständigungsprobleme auf der Baustelle
- fehlende handwerkliche Fertigkeiten
- individuelle Fehler durch Unachtsamkeit
- Abnutzung durch Gebrauch
- Umwelteinflüsse
- Wartungsdefizite
- unsachgemäßer Gebrauch
Wie hilft die baubegleitende Qualitätsüberwachung?
Kurz gesagt: durch Vorbeugung in der Planungsphase, Kontrolle in der Bauphase und Nachsorge in der Objektbetreuungsphase
Die baubegleitende Qualitätsüberwachung (BQü) bietet bereits in der Planungsphase des Bauvorhabens ein Instrument um konzeptionelle Unstimmigkeiten aufzuklären, unzureichende Planungen zu vermeiden oder zu erkennen und abzustellen bevor es im ungünstigsten Falle zum Rechtsstreit kommt.
Die BQü trägt in der Bauphase dazu bei, dass Ausführungsfehler erkannt und korrigiert werden bevor Baumängel und Bauschäden ent-stehen. Die BQü allein kann dies allerdings nicht gewährleisten. Sie entbindet Planer, Fachplaner, Bauleiter und Fachbauleiter nicht von ihren originären Aufgaben, Pflichten und Befugnissen.
In der Phase der Objektbetreuung (nach Fertigstellung) erfolgen Einweisungen der Nutzer, regelmäßige Begehungen des Gebäudes zur Überprüfung von turnusmäßigen Wartungen, eventueller Gewährleistungsarbeiten und zur Festlegung von Instandhaltungsmaßnahmen, die durch Gebrauch und Umwelteinflüsse erforderlich werden.